Gutes Aussehen ist nicht alles. Es muss passen.

Warum eine Website nur dann wirkt, wenn sie auch Substanz zeigt und Persönlichkeit zulässt

„Unsere Website ist veraltet, wir brauchen dringend was Neues. Aber ehrlich: Ich weiß überhaupt nicht, was da heute alles drauf muss.“

Wenn uns jemand so begegnet, dann finden wir das großartig. Warum?

Weil sich hier jemand Gedanken gemacht hat. Bemerkt hat, dass etwas nicht mehr passt und den Entschluss gefasst, sich Unterstützung zu holen, obwohl das Thema Website selten zu den Lieblingsthemen im Tagesgeschäft gehört. Denn eine Website überarbeitet man nicht mal eben nebenbei. Sie verlangt Entscheidungen, Struktur, mitunter sogar einiges an Selbstreflexion.

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„Unsere Website ist veraltet, wir brauchen dringend was Neues. Aber ehrlich: Ich weiß überhaupt nicht, was da heute alles drauf muss.“

Wenn uns jemand so begegnet, dann finden wir das großartig. Warum?

Weil sich hier jemand Gedanken gemacht hat. Bemerkt hat, dass etwas nicht mehr passt und den Entschluss gefasst, sich Unterstützung zu holen, obwohl das Thema Website selten zu den Lieblingsthemen im Tagesgeschäft gehört. Denn eine Website überarbeitet man nicht mal eben nebenbei. Sie verlangt Entscheidungen, Struktur, mitunter sogar einiges an Selbstreflexion.

Einige Kund:innen haben eine Art Liste mit Dingen, von denen sie glauben, dass sie heute vielleicht dazugehören. Manches stammt aus vergangenen Projekten. Manches vom Hörensagen. Manches aus eigenem Bauchgefühl oder, weil sie das bei anderen so gesehen haben.

Und natürlich finden sich auf dieser Liste Punkte wie:

🧊 Ein Blog oder Newsbereich (weil Suchmaschinen das mögen)
🧊 Ein Video (weil’s scheinbar modern ist und die anderen auch machen)
🧊 So wenig Text wie möglich (weil „lesen will ja eh keiner“)
🧊 Viele Bilder (die sollen ja mehr sagen als tausend Worte, s.o.)
🧊 Ein Kontaktformular mit Pflichtfeldern (sicher ist sicher)

Diese Liste ist kein Problem. Sie ist ein Ausgangspunkt.

Was beim Erstellen einer solchen Liste allerdings viel zu selten hinterfragt wird:
Was braucht meine/unsere Zielgruppe wirklich, um mich/uns zu finden, zu verstehen und zu vertrauen?

Was aus den Punkten auf der Liste werden kann, entscheidet sich daher oft in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Ziel, Inhalt und Wirkung.

Wir räumen in diesem Artikel auf mit typischen Mythen und zeigen, worauf es wirklich ankommt

 

#1 | Ein Blog oder Newsbereich ist Pflicht wegen Google


Fakt

Ein Blog oder Newsbereich ist kein Muss.
Sie sind Werkzeuge.

Sie können sinnvoll sein – vor allem, wenn man regelmäßig Inhalte teilt, Neuigkeiten hat, Storys erzählt oder Fachwissen vermitteln möchte.
Ein Blog oder Newsbereich kann die Sichtbarkeit erhöhen, Vertrauen aufbauen und zeigen, dass man sich mit seinem Thema auskennt.

Aber: Ein verwaister Blog oder Newsbereich mit einem einzigen Beitrag von 2019 wirkt eher abschreckend als professionell.

Unsere Empfehlung
Ein Blog oder Newsbereich machen nur dann Sinn, wenn du ihn in einer gewissen Regelmäßigkeit bespielen kannst. Wenn du also selber Freude hast am Schreiben, regelmäßig Inhalte liefern kannst oder jemanden hast – intern oder extern, der das für dich übernimmt, dann leg los.

Wenn nicht: Lieber weglassen oder gezielt andere Inhalte schaffen (z. B. ein gut aufgebauter Ratgeberbereich oder FAQs oder eine starke Über-uns-Seite).
 

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#2 | Wir brauchen ein Video , das ist heute Standard


Fakt

Ein Video kann Eindruck machen, aber kein Konzept ersetzen.

Klar, ein gut gemachtes Video kann Vertrauen schaffen, Persönlichkeit transportieren und Nähe aufbauen. Aber es ersetzt keine klare Botschaft, keine Struktur, keinen roten Faden. Ein Video, das ohne Zielgruppe, Tonalität oder Kontext gedacht ist, bleibt oft nur ein nettes Beiwerk.

Unsere Empfehlung

Frag dich:

  • Was kann ich im Video vermitteln, das anders nicht rüberkommt?
  • Fühlt sich Video für mich und meine Kund:innen stimmig an?
  • Bietet es Mehrwert und Nutzen?

Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst: Go for it.
Wenn nicht, ist das völlig in Ordnung. Sichtbarkeit braucht keine Effekthascherei, sondern Substanz.
 

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#3 | Am besten wenig Text, weil heute liest doch eh keiner mehr


Fakt

Klarheit braucht Worte. Und gute Worte brauchen Haltung.

Viele Website-Projekte beginnen mit dem Wunsch: Möglichst kurz. Wenig Text. Mehr Bilder. Schließlich habe man „heute keine Zeit mehr zu lesen“.

Was auf den ersten Blick verständlich klingt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen oft als Ausweichmanöver, denn Text zwingt zur Auseinandersetzung.

Wer sich mit Text beschäftigt, muss Entscheidungen treffen:

  • Was will ich sagen und was nicht?
  • Wofür stehe ich und was dürfen andere über mich wissen?

Diese Fragen sind unbequem, aber notwendig.
Denn wer nichts sagt, wird auch nicht verstanden.

Zur Wahrheit gehört

Gute Bilder können Emotionen transportieren.
Sie können vermitteln, unterstützen und veranschaulichen.

Aber sie beantworten keine Fragen. Sie erklären keine Leistungen, keine Haltung, keine Struktur.

Ein gut formulierter Text hilft deinen Website-Besucher:innen, sich zurecht zu finden und im besten Fall, sich mit ihrem Bedarf wiederzufinden.
Guter Text gibt Orientierung, schafft Nähe und wirkt weit über die Website hinaus.

Unsere Empfehlung
Weniger ist nur dann mehr, wenn das Wenige trägt.
Keine Floskeln. Keine Platzhalter. Keine Angst vor Substanz.

Deine Website ist kein Poster, sie ist ein Gesprächsangebot.
Und wer ein gutes Gespräch führen will, sollte etwas zu sagen haben. Und das hast du – garantiert!
 

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#4 | SEO ist alles, deshalb müssen wir bei Google ganz oben stehen


Fakt

Jein.SEO ist wichtig, aber nicht um jeden Preis.

Suchmaschinenoptimierung hat Relevanz und kann Sichtbarkeit erhöhen, klar. Aber eine Website, die nur für Google & Co. geschrieben ist und nicht für Menschen, verfehlt ihren Zweck. Sie wird gefunden, aber nicht verstanden. Und schon gar nicht gespürt.

Unsere Empfehlung:

Setze auf gute Inhalte, klare Sprache und Struktur.
Nutze relevante Keywords.
Es sollte aber nie zulasten der Lesbarkeit oder Authentizität gehen. Und aus unserer Sicht funktioniert SEO am besten, wenn Websites zuerst für Menschen gemacht sind.
 

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#5 | Hauptsache modern, dann wird’s schon wirken


Fakt

Gutes Design unterstützt deine Inhalte, es ersetzt sie nicht.

Natürlich soll deine Seite gut aussehen. Sie soll professionell wirken, stimmig und einladend sein. Aber ein schönes Design ohne Inhalt ist wie ein Schaufenster ohne Laden dahinter.

Unsere Empfehlung

  • Erst kommt die Klarheit, dann das Design.

Wenn du weißt, was du sagen willst, wie du wirken möchtest und, wen du erreichen willst, dann kann Gestaltung, sprich Design, dich perfekt unterstützen.
Aber sie sollte nie das einzige Argument sein.

Was gehört aus aus unserer Sicht also wirklich auf eine gute Website?

  • Eine klare Startseite mit Nutzenversprechen und Einladung
  • Eine glaubwürdige Über-uns-Seite mit Persönlichkeit und Haltung
  • Ein verständlicher Angebotsbereich (für Menschen, nicht für Branchenlogik)
  • Vertrauensstiftende Elemente wie Kundenstimmen (Testimonials), Referenzen, echte Einblicke
  • Klare Kontaktmöglichkeiten (am besten mit niedrigschwelligem Zugang)
  • Optional: ein Blog/Newsbereich (wenn du regelmäßig Inhalte teilst), FAQs, ein Downloadbereich, Verweis auf Social Media-Känale (wenn du auch dort aktiv bist und regelmäßig Inhalte teilst)

Alles andere? Nur, wenn es für deine Zielgruppe sinnvoll ist. Nicht, weil man’s „heute so macht“.

Wenn du das Gefühl hast, deine Website zeigt (noch) nicht, wer du wirklich bist:
Dann ist womöglich jetzt der richtige Moment, sie neu zu denken.
Und wenn du willst: Wir denken mit.